Eintauchen in meine Schattenwelt
Gestern habe ich mein erstes Video veröffentlicht. Wie im letzten Blog angekündigt, mit einigen Startschwierigkeiten. Doch diese waren eher technischer Natur. Da darf ich noch viel lernen und das werde ich auch, denn dieses Aufnehmen des Videos und das Bearbeiten und Untermalen mit Musik hat mir sehr viel Spass gemacht.
Leider war es mir technisch nicht möglich eine Meditations-Session einzuflechten. Doch das werde ich sicher irgendwann nachholen, sobald ich mich in der Technik besser zurechtfinde.
Ich bin stolz, habe ich es geschafft. Ich bin dankbar, habe ich meine Ängste und Zweifel gestern überwunden und das Video so wie es war hochgeladen. Danach wollte ich mich direkt ans nächste Projekt wagen. Coffee-Talk am Morgen oder den nächsten Blog. Doch meine Schattenwelt hat mich hinterrücks überwältigt. Das klingt etwas dramatisch, doch genauso hat es sich angefühlt.
Ich weiss nicht, ob du das kennst. Wenn ich überwältigt oder überfordert bin, dann falle ich in eine Art Apathie. Ich werde träge, ein wenig melancholisch und enorm müde. Und diese Apathie hat mich gestern beim Vorbereiten der nächsten Projekte überfallen. Mein Kopf war am Überdrehen, aber ich war unwahrscheinlich müde und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Der erste Impuls war, dass ich von der vielen Arbeit erschöpft bin und ein wenig schlafen oder Fernsehen sollte. Mittlerweile kenne ich mich gut genug und weiss, dass ich in den Momenten nichts erzwingen, aber mich auch auf keinen Fall hinlegen, mit weiteren Inputs überfüllen oder dem Drang nach Essen hingeben darf. Denn genau in solchen Momenten falle ich in ein Suchtverhalten. Da ich zuckerfrei lebe und keinen Zucker im Haus habe, greife ich dann gerne zu den Nüssen und Kaffee ohne Ende oder ich lasse mich von News oder Serien berieseln. Was in dem Fall nicht sehr konstruktiv ist, weil ich ja arbeiten muss und will.
Zum Glück gibt es auch andere Möglichkeiten. Ich habe mittlerweile für mich einige Tools entwickelt, inspiriert von verschiedenen Weiterbildungen, aber ganz besonders von Jeffrey Kastenmüller, bei dem ich sehr viel über effektive Schattenarbeit gelernt habe. Ich habe mich einen Moment hingesetzt und mit Hilfe einer Meditationssession versucht herauszufinden, was dahintersteckt. Denn hinter diesen, ich nenne es mal Apathie-Anfällen, liegen irgendwelche Schatten. Aspekte oder Emotionen, welche ich unterdrücke oder verdränge. Entweder, weil ich sie als schlecht bewerte oder weil ich Angst davor habe, deswegen abgelehnt, verurteilt oder verletzt zu werden.
Während der Meditation ist nicht offensichtlich viel passiert. Ich war danach ruhiger, hatte weniger Gedankendrehen, aber ich wusste noch nicht was dahintersteckt. Also habe ich mich an alltägliche Arbeiten gemacht. Und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich mich die ganze Zeit kritisiere und beschimpfe. Zuerst nur leise. «Was glaubst du eigentlich, wer du bist?» «Hast du wirklich, das Gefühl irgendjemanden interessiert es, was du zu erzählen hast?» «Du willst dich nur in den Mittelpunkt stellen?» «Wer will sich schon von dir inspirieren lassen?» «Du kriegst ja deine Visionen selbst nicht auf die Strasse, wie willst du andere dazu inspirieren, ihre auf die Strasse zu bringen?» «Du willst dich doch nur wichtig machen!» – Dann kam eine weitere Stimme dazu, die sagte: «Das Video ist so unprofessionell!» «Du siehst darauf furchtbar aus!» «Du kannst ja nicht einmal richtig deutsch!» «Eine Meditationssession hast du auch nicht gemacht!» «Du kannst dich nicht klar ausdrücken, wie sollen die Menschen dich verstehen!»…
Du siehst, bei mir ist gestern nach dem ersten Video innerlich einiges abgegangen. Es wurden mehrere Schatten-Aspekte in mir wachgeküsst. Der innere Kritiker, der meint ich sei nicht gut genug. Der innere Feind, der mich daran hindern will, mich in den Mittelpunkt zu stellen und überheblich zu werden. Die Angst abgelehnt zu werden, die Angst die Kontrolle zu verlieren, die Angst blamiert und verletzt zu werden.
All das kann passieren. Es kann sein, dass Menschen mein Video kritisieren. Es kann sein, dass irgendjemandem mein Gesicht und mein Akzent nicht gefällt. Es kann auch sein, dass ich als überheblich und arrogant beurteilt werde. Ich werde sicher auch abgelehnt, habe keine Kontrolle darüber, wer dieses Video sieht, es kann auch sein, dass irgendwann verletzende Kommentare gepostet werden.
Dieses Risiko gehe ich gerne ein. Denn meine Vision vom HeartIntentions-Universum und mein Wunsch andere Menschen dazu zu inspirieren ihren Herzensweg zu gehen, ist viel stärker, als die Angst vor Ablehnung und davor verletzt zu werden. Mittlerweile weiss ich, wie ich mit diesen Verletzungen umgehen kann.
Ja, ich zeige mich verwundbar und verletzlich. Daran führt kein Weg vorbei. Doch ich habe zwei sehr starke Beschützer in mir. Der innere Feind, der mich daran erinnert nicht zu überheblich zu werden und der Kritiker, der mich darin unterstützt, jeden Tag etwas Neues dazu zu lernen und mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln und so auch das HeartIntentions-Universum wachsen zu lassen.
In dem Sinn gehe ich weiter auf meinem Weg und setze mich ans nächste Projekt. Der Coffee-Talk und das nächste Video, zum Thema Schattenarbeit. Ich freue mich jetzt schon darauf, es dir bald präsentieren zu können.
Von Herz zu Herz
Alexandra Meuwly
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